Das Problem
Die Verzweiflung vieler Unternehmen nimmt zu. Der Frust der Menschen ebenso, gepaart mit den restriktiven Maßnahmen der meisten europäischen Regierungen. Erwähnt sei, dass ich mit keinem der Entscheidungsträger tauschen möchte, denn egal was man macht, es wird sich immer jemand darüber beschweren und unzufrieden sein. Fakt ist: Immer noch kämpfen wir gegen dieses unsichtbare Etwas, dessen Namen ich leid bin zu erwähnen.
Die, die mich kennen wissen, dass ich nicht gerne jammere oder viel Zeit mit einem Problem verbringe, sondern fast ausschließlich an Lösungen interessiert bin. Wie können wir diese „besondere“ Zeit also durchhalten?
Die Lösung
Die besten Mittel sind oft die Einfachsten. Nichts Kompliziertes, nichts Akademisches. Meine sieben einfachen Überlebens-Favoriten derzeit sind, frei kombinierbar nach Lust, Laune:
Tipp Nr. 1 Bewegung
Ich werde unrund, wenn ich mich nicht bewegen kann. Bewegung baut Druck ab, körperlichen und psychischen. Und was, wenn man nicht raus kann? Sport geht auch zuhause, allein oder gemeinsam z. B. abends per Zoom-Call als Party. Die von mir sehr geschätzte Neurowissenschaftlerin Dr. Manuela Macedonia sagt „Beweg dich! Und dein Gehirn sagt Danke“.
Tipp Nr. 2 Natur
Am liebsten bewege ich mich immer noch draußen. Auch in einem möglichen Lockdown ist die sportliche Bewegung im Freien meistens möglich, wenn auch allein oder mit Menschen aus der eigenen Familie. Gerade jetzt im Herbst ist die Kulisse eine wunderschöne, fast egal wo. In vielen Städten gibt es zahlreiche Parks und grüne Bereiche. In Salzburg skate ich gerne am Radweg der Salzach entlang, gehe mit Freunden auf den Gaisberg oder fahre mit dem Rad über den Mönchsberg. Wer will findet Wege, wer nicht, hat Gründe.
Tipp Nr. 3 Musik
Bei der Bewegung ist auch immer Musik dabei. Sie versetzt mich automatisch in eine gute Stimmung. Ich kann gar nicht anders als breit grinsend damit durch die Gegend zu fahren. Das Erstaunliche dabei ist: Die Menschen, die mir entgegenkommen, lächeln zurück. Da wird mir immer bewusst, dass ich ja selbst gerade lächle und dass das erwidert wird. Das tut einfach gut.
Tipp Nr. 4 Singen
Tipp Nr. 5 Gespräche
Die Salzburger Philosophin Mag. Doris Fölsch brachte es vor kurzem in einer E-Mail an mich auf den Punkt. „Gute Gespräche stärken unsere / meine Resilienz“. Sie erinnerte mich an gute Gespräche, die ich mit meinen Eltern führte, oder auch mit meinen Großeltern, die das gesegnete Alter von 98 und 96 erreichten. Sie hatten den Krieg überstanden. Immer, wenn mein Großvater davon erzählte, wurde ich sehr still. Er lehrte mich die Dankbarkeit – für den Reichtum, den Frieden, die Freiheit. Ich erkenne, dass die Menschheit schon ganz andere Situationen überstanden hat.
Worüber sprechen Sie gern mit anderen? Mit wem können Sie ehrlich, wertschätzend und offen sein? Braucht es dafür einen Profi, oder sind es gute Freunde, die Familie oder auch ein guter Seelsorger? In Zeiten wie diesen wird deutlich, wer zu diesem Schatz dazu gehört.
Tipp Nr. 6 Ziele
Ich frage mich oft, was ich in der Zeit „danach“ machen werde. Ich reise unglaublich gerne. Das ist aktuell nicht so einfach möglich. Aber es wird die Zeit kommen, wo es wieder leichter gehen wird. Ich plane das jetzt schon, wenn auch nur vage aber mit klarem Fokus: Wo bin ich gerne, welche Umgebung gibt mir Kraft? Wo tanke ich gerne auf? Viktor Frank hat als einer der wenigen KZ-Überlebenden in seinen Büchern wie z. B. „Trotzdem Ja zum Leben sagen“ ausführlich und beeindruckend geschildert, wie es ihm gelungen ist, mit der Visualisierung seiner kraftspendenden Bilder durchzuhalten und sich nicht aufzugeben. Aktuell schreibe ich wieder einmal an einer „Bucket-List“, einer Liste, die Ideen enthält, was ich alles noch umsetzen möchte. Das erhöht jetzt schon meine Vorfreude und sorgt für gute Laune.
Welche „Bucket-List“ haben Sie?
Tipp Nr. 7 Humor und ein Blick auf Gott
Nicht nur Humor ist ein wichtiger Baustein der Resilienz. Ich finde, es lohnt sich auch immer ein Blick nach oben, zu Gott. Bei allem menschlichen Können und Tun ist er jedoch derjenige, der alles in seinen Händen hält. Daran werde ich gerade in den letzten Monaten immer wieder erinnert.
Pandemic Resilience – unser österreichischer Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen äußerte sich in seiner Ansprache am Nationalfeiertag wie folgt: „Diese Pandemie geht uns allen ordentlich auf die Nerven. Sie ist eine Belastung für uns alle. Sie greift direkt das menschliche Grundbedürfnis nach Sicherheit, Nähe und Gemeinschaft an. Aber werden wir uns davon unterkriegen lassen? Nein, natürlich nicht!“
Schreiben Sie gern Gabriel Schandl unter
Bildquelle: Patrick Reymann